Wieder in Sorata

Hallo,
bin wieder von meiner Tour zur Laguna Chillata zurueck. War super anstregend und ich bin froh, dass ich es zuerst zum Gipfel und heute wieder nach Sorata geschafft habe. Meine zwei Wegbeschreibungen die ich hatte, die eine war sogar aus dem Rother Wanderfuehrer Bolivien, waren ziemlich fuer en Arsch. Sodass ich mehrere Male den falschen Weg eingeschlagen habe und immer wieder zurueck laufen musste. Irgendwann hab ich mich dann nur noch nach den Auskuenften der Einheimischen orientiert und haette es auch fast bis zur Lagune geschafft, war mir aber doch nicht ganz sicher, ob der WEg der Richtige ist und ausserdem war es super neblig und es hatte leichten Schneeregen. Daher bin  ich die knappen 1 1/2 Aufstieg(auf knappe 4000 m), die ich fuer das letzte Stueck gebraucht habe wieder abgestiegen. Weiter untern angekommen hatte sich ne grosse Gruppe Bolivianer (wie sich spaeter herausstellte, die Minenarbeiter-Gewerkschaft) zum Fussballspielen zusammengefunden. Einer der Maenner, die am Rand sassen und Bier tranken erklaerte sich dann auch gegen ne kleine Bezahlung bereit mich bis zur Lagune auf 4200m zu fuehren. Wir sind dann auch gemeinsam los, doch ich war durch meine Odysee schon so erschoepft, dass der gute Exsalto (der Name meines Guides) erstens meine Rucksack tragen musste und zweitens alle 50 m auf mich warten musste, da ich glaub so fertig war, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Bin daher gekommen wie so manche Sportleiche beim letzten Berlin Marathon (Verena und Angelika wissen was ich meine). Habe aber doch gemeinsam die Lagune erreicht, doch dass es inzwischen staerker schneegeregnet hat und wir beide ziemlich nass waren, hielt sich meine Lust dort oben zu Zelten und mit nassen Sachen auf die eisige Nacht zu warten in Grenzen. Ausserdem hatte mein Guide kein Licht und da wir fuer den Aufstieg erstens laenger als gedacht gebraucht hatten und zweitens eh schon viel zu spaet losgelaufen sind, sind wir gemeinsam mit Licht wieder knappe 2 Stunden bis ins naechste Dorf, bzw. zu seinem Haus abgestiegen. War wahnsinnig froh und erleichtert, dass ich dort ein Bett bekam und endlich meine krampfgeplagten Oberschenkel ausstecken konnte. Heute morgen bin ich dann die letzten 1 1/5 bis Sorata zurueck und nach ner waremen Dusche und nem guten Mittagessen, gehts mir wieder viel besser.
War ne wichtige Erfahrung, die mich nochmal zum Ueberdenken meiner 12 taegigen Wanderung durch die Anden bringt. Die Hoehe, die Steigungen und das Wetter sind naemlich wirklich nicht zu unterschaetzen, was ich glaub ich bis jetzt doch eher gemacht habe.

ciao Gregor